Gyamerah mit gemischten Gefühle: „Ich war etwas überrascht“ – Fussball



In der Defensive lief zum Saisonstart beim FCK nicht alles rund. Das Pokalspiel in Ingolstadt nutzte Markus Anfang auch dafür, auf drei der fünf Positionen umzustellen. Der Konkurrenzkampf wird härter.


Die verhängnisvolle Szene: Gyamerah bringt Plath zu Fall – und muss duschen gehen.

IMAGO/foto2press


Der Arbeitstag von Jan Gyamerah endete am Samstag auf besonders bittere Art und Weise schon nach 49 Minuten. Der Neuzugang aus Nürnberg durfte in Ingolstadt erstmals in der Startelf ran und machte über weite Strecken ein gutes Spiel. Doch zwei Mal versuchte er einen Fehler seiner Mitspieler auszubügeln, beide Male kam er knapp zu spät, beide Male gab es Gelb. „Da habe ich ‚Gyambo‘ einfach angekackt“, zeigte sich Julian Krahl selbstkritisch, der Gyamerah vor dessen zweiter Gelber Karte mit einem ungenauen Ball in Bedrängnis brachte.


Der durchaus gelungene Testlauf mit dem spielstarken Defensivallorunder auf der Sechs war damit vorzeitig beendet. „Wäre das Spiel nach 47 Minuten aus gewesen, wäre ich heute einer der glücklichsten Menschen – aber die Rote Karte macht das natürlich etwas kaputt. Bei mir sind es also gemischte Gefühle. Aber in der Kabine ist super Stimmung und wir sind froh, dass wir weitergekommen sind“, erzählte Gyamerah nach dem 2:1-Erfolg in der ersten Pokalrunde.

Ärger über den Schiedsrichter


Dass der zuweilen etwas überforderte Schiedsrichter Dr. Robin Braun eine ähnliche Situation auf Ingolstädter Seite nicht sanktionierte, half dem FCK und Gyamerah nicht: „Deshalb war ich etwas überrascht. Aber was soll ich machen.“ In Unterzahl veränderte sich das Spiel grundlegend. 45 Minuten war der FCK tonangebend und spielte sich immer wieder vors Ingolstädter Tor, wo Jannik Mause gegen seine Ex-Kollegen gleich doppelt traf. Mit zehn Mann ging es nur noch darum, gegen drückende Ingolstädter den Sieg über die Zeit zu bringen.


Bitter für den FCK: Sechs Minuten nach dem Platzverweis hätte der schon vorgewarnte Simon Lorenz nach einem Tritt auf den Fuß von Jannis Heuer ebenfalls duschen gehen können – doch die zweite Karte blieb stecken. Als nach etwas mehr als einer Stunde Keeper Krahl von Sebastian Grönning abseits des Balles auch noch sehr unsanft am Knöchel getroffen wurde, nahm die Geduld von FCK-Boss Hengen ein Ende. „Es wird ja immer strenger, auch draußen auf der Bank. Wenn man gar nicht mehr reden darf und dann schon Gelb kriegt – naja. Aber wenn man das Gefühl hat, dass sämtliche Fifty-Fifty-Situationen gegen einen entschieden werden, dann muss man sich auch mal bemerkbar machen“, kritisierte der Geschäftsführer.


Glaubt man Krahl, trat der FCI auf dem Rasen auch nicht mit der ganz feinen Art auf. „Jeder hat sich in der Unterzahl den Arsch aufgerissen, brutal dagegengehalten, auch gegen diese ganzen Hinterfotzigkeiten, die mit drin waren. Von daher: Chapeau an die Jungs!“ Der Einzug in die 2. Pokalrunde ließ den Ärger schnell verfliegen.

Nur Heuer und Wekesser durften bleiben


Für Trainer Markus Anfang und sein Team gilt es jetzt, die Erkenntnisse mit in die Liga zu nehmen. Anders als in den ersten beiden Spielen agierte Boris Tomiak auf seiner eigentlichen Position im Abwehrzentrum, Jan Elvedi musste auf die Bank. Jean Zimmer musste die Rechtsverteidigerposition an den in der Liga noch gesperrten Almamy Toure abtreten. Gyamerah rückte bekanntlich auf die Sechs. Erik Wekesser und Heuer durften ihre Positionen in der Viererkette behalten.


Gyamerah und Toure, den beiden spielstärksten Defensivakteuren beim FCK war es zu verdanken, dass das Aufbauspiel gepflegter aussah. Gyamerah war in seinen 49 Minuten stets anspielbar, löste viele Situationen spielerisch und konnte mehr Akzente nach vorne setzen, als es Tomiak in der Vergangenheit gelang. Der wiederum punktet auf der Position mit mehr körperlicher Präsenz gegen den Ball. Sollte der FCK keine weiteren Sechser mehr verpflichten, dürfte Anfang je nach Spiel und Gegner zwischen den beiden Akteuren fürs defensive Mittelfeld wählen.


Alternativ ist Gyamerah auch eine Option für den Posten des Rechtsverteidigers. Toure wiederum könnte auch innen Verteidigen und verschärft den Konkurrenzkampf nach der am kommenden Wochenende abgesessener Sperre im Alltag. Anfang hat dank vieler variabel einsetzbarer Spieler also diverse Möglichkeiten beim Defensivpuzzle.

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