Herbert: „Der Schlüssel war heute die Bank“ – NBA – Basketball



Dritter Sieg im dritten Spiel: Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat die WM-Gruppenphase makellos abgeschlossen. Das 101:75 gegen Finnland gab zum Abschluss nochmal Rückenwind – und dem einen oder anderen Rollenspieler Selbstvertrauen.

Peilt mit der DBB-Auswahl eine Medaille an: Bundestrainer Gordon Herbert.


Peilt mit der DBB-Auswahl eine Medaille an: Bundestrainer Gordon Herbert.

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Von einer schweren Gruppe hatten alle Beteiligten vor der WM gesprochen, der euphorisierte Gastgeber Japan, Titelanwärter Australien und dann noch die forschen Finnen, die im Vorjahr bei der EM bis ins Viertelfinale geschossen und dort erst am späteren Sieger Spanien gescheitert waren. Dass die deutsche Nationalmannschaft aus dieser Gruppe als ungeschlagener Sieger hervorgehen würde, war nicht unbedingt zu erwarten – auch wenn Japan am Ende kein Maßstab war und die Finnen weit unter ihren Möglichkeit geblieben sind.


So überwog nach dem letzten Spiel gegen die Skandinavier, der in der Höhe und nach einem schwierigen ersten Viertel im Zustandekommen durchaus als Statement zu verstehen ist, Freude, aber eben auch klarer Fokus. Diese Mannschaft hat sich schließlich etwas vorgenommen. „Es war unser Wunschgedanke, dass wir mit 3:0 durch die Gruppe durchgehen“, sagte Daniel Theis bei „MagentaSport“ zur 1. Runde – mehr aber auch nicht.

Schwieriger Start, deutliche Steigerung


Vielmehr betonte der ehemalige Bamberger die Bedeutung, dass die DBB-Auswahl trotz des feststehenden Weiterkommens auch gegen Finnland nicht nachgelassen habe: „Der Trainer sagt, dass wir in jedem Spiel besser werden wollen. Wir wollen nicht stagnieren oder irgendwie rumeiern. Im Großen und Ganzen war das Spiel ein Schritt nach vorne für uns.“


Danach sah es anfänglich allerdings nicht aus. Das erste Viertel hatten die Finnen für sich entschieden (22:19), vor allem dank zwei erfolgreicher Dreier nach sieben Minuten, die das zuvor sehr zähe Spiel beschleunigten. Es war jene Phase, als auch der Bundestrainer Anlass für Veränderungen sah und Spieler von der Bank brachte, die sofort einen spürbaren Einfluss hatten, etwa der einmal mehr präsente Johannes Thiemann. „Da waren wir in der Defensive etwas faul. Der Schlüssel war dann die Bank, die am Ende des ersten Viertels ins Spiel gekommen ist. Sie haben den Maßstab für das Spiel gesetzt“, so Herbert.


Wir sind stolz darauf, mit welchen Einstellung wir in dieses Spiel gegangen sind.



Wie schon gegen Australien, da allerdings im Schlussabschnitt, war es dann ein 10:0-Lauf, der den Weg ebnete. Die Deutschen zogen weg und hatten schließlich auch die Möglichkeit, dem einen oder anderen Rollenspieler wichtige Minuten zu geben. Niels Giffey (21:34 Minuten, sieben Punkte, zwei Rebounds, drei Assists), Justus Hollatz (17:34; 6/4/1)  oder auch David Krämer (6:18; 6/2/1) tankten viel Selbstvertrauen. 

Ein paar Tage Zeit zur Erholung


Und dann war da auch Andreas Obst, der nach den ersten beiden verhaltenen zwei Partien zu seinem Spiel fand und teilweise spektakulär traf (3/6 Dreier, elf Punkte insgesamt). „Wir sind stolz darauf, mit welcher Einstellung wir in dieses Spiel gegangen sind. Wir hatten einen kurzen, schlechten Start, aber die Bank hat uns dann gepushed“, erklärte der Bayern-Profi. „Das hat Energie gebracht, wie es auch sein soll. Jedes Spiel und jeder Punkt zählt. So sind wir das auch angegangen.“


Bis zur Zwischenrunde, in der es dann ab Freitag wahrscheinlich gegen Georgien und Slowenien um Luka Doncic geht, sind nun ein paar Tage frei zur Erholung, in denen auch Franz Wagner an seinem WM-Comeback arbeiten kann. Der 22-Jährige verpasste zwar auch das Finnland-Match, die Entscheidung fiel jedoch erst kurz vor Beginn. Da der gebürtige Berliner inzwischen auch wieder trainiert, ist ein Einsatz in der Zwischenrunde wahrscheinlich.

© – by kicker.de

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