Hrubesch drückt auf die Wiederholungstaste: „Tor hat gefehlt“ – Fussball



Wie schon vor rund anderthalb Wochen unterlag die DFB-Auswahl der USA. Doch nicht nur der Ausgang des Spiels war gleich, sondern auch ein Teil der Analyse von Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch.


Nicht das Olympia-Finale, sondern das Spiel um Platz 3 wird seine letzte Partie als Frauen-Bundestrainer: Horst Hrubesch.

IMAGO/ActionPictures


Nach der Halbfinal-Niederlage gegen die USA (0:1 nach Verlängerung) hätten Zuschauer des Interviews von Horst Hrubesch das Gefühl haben können, in einer Zeitschleife festzustecken. Denn vor genau neun Tagen hörten sich Aussagen des Bundestrainers nach einer Niederlage gegen die US-Frauen (1:4) fast identisch an.


Damals wie am Dienstag monierte der ehemalige Stürmer die Effektivität. „Das Tor hat gefehlt. Wir hatten die Möglichkeiten. In so einem Halbfinale musst du einfach diese Tore machen“, so der 73-Jährige, der seinem Team ansonsten keinen Vorwurf machte, im Sportschau-Interview.


In einer anderen Situation fliegt er vielleicht mal rein.



Dabei dachte der Bundestrainer vor allem an die Szene in der 119 Minute: Nach Klara Bühls Heber in den Fünfer war Laura Freigang an der Fußabwehr von Torhüterin Alyssa Naeher gescheitert und hatte somit den späten Ausgleich verpasst. „Der Ball springt der Torhüterin total blöd ans Bein. Das ist super glücklich für die USA und für uns sehr, sehr bitter. In einer anderen Situation fliegt er vielleicht mal rein“, erklärte Giulia Gwinn, die in Abwesenheit der erkrankten Alexandra Popp die Kapitänsbinde übernommen hatte.

DFB-Frauen „fangen“ Ausfälle „super auf“


Dass neben der 33-Jährigen mit Lea Schüller noch eine weitere Leistungsträgerin fehlte, war den DFB-Frauen nicht großartig anzumerken – zumindest laut eigener Aussage. „Es ist nie schön, wenn Stammkräfte wegfallen. Egal, ob es eine Poppi ist, eine Lea oder eine Obi (Lena Oberdorf, Anm. d. Red) im Vorfeld. Es sind viele Ausfälle, die weh tun. Dennoch haben wir es super aufgefangen“, so Gwinn.


Das Wort „wir“ kann in diesem Fall hervorgehoben werden. Denn die Spielerinnen unterstützen sich gegenseitig: So doppelten sie häufig die US-Außenspielerinnen. Wenn selbst mal zwei nicht reichten, kam eine dritte hinzu. Sinnbildlich dafür steht eine Szene aus der 41. Minute: Nachdem Trinity Rodman zwei Gegenspielerinnen stehen gelassen hatte, suchte sie im Anschluss Mallory Swanson. Doch Janina Minge war zurückgeeilt und ging dazwischen.

Freigang gewinnt geringer Verarbeitungszeit etwas Positives ab


Die gut sortierte Defensive stellte das USWNT sichtlich vor Probleme. Mit Ausnahme der Anfangsphase kam es in den regulären 90 Minuten lediglich zu einer Großchance von Swanson. „Ich glaube, wir haben kaum etwas zugelassen heute“, erläuterte auch Freigang.


Viel Zeit, die „abartig“ schmerzhafte Niederlage zu verdauen, bleibt der DFB-Auswahl nun allerdings nicht. Bereits am Freitagmittag (15 Uhr, LIVE bei kicker) steht das Spiel um Platz 3 gegen Spanien, das Brasilien unterlag (2:4), auf dem Programm. Dem gewann Freigang auch etwas Positives ab. „Das Beste ist, dass in drei Tagen das Spiel um Bronze ist. Klar sind wir heute Abend alle geknickt. So schnell schluckt man das nicht runter“, erklärte die 26-Jährige. Anschließend fügte sie allerdings hinzu: „Jetzt geht es erst recht um eine Medaille. Es ist ja nicht vorbei.“

© – by Artikelquelle

Dieser Beitrag wurde unter News veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert