Hrubesch: „Wo ist das Problem, die Spieler mitzunehmen?“ – Fussball



Gegen Kanada geht es am Samstag für die deutschen Frauen um die Wurst – mit einem Sieg wäre man dabei im Kampf um die Medaillen. Bundestrainer Horst Hrubesch sprach über das Spiel, die Torhüterfrage und verriet, warum er kein Diktator sein möchte.


Er will ins Halbfinale: Horst Hrubesch.

IMAGO/HMB-Media


Personell hat Bundestrainer Horst Hrubesch vor dem Viertelfinale gegen Kanada am Samstag (LIVE! ab 19 Uhr bei kicker) keine Sorgen, so bestätigte er am Freitag, dass „alle mittrainieren“ würden. Auch Lea Schüller, bei der trotz Schulterprellung „alles in Ordnung“ sei. Der Blick der Deutschen richtet sich auf Kanada – kein leichter Gegner, wie Hrubesch betont.


„Für mich ist es ein 50:50-Spiel“, sagte der 73-Jährige und verwies auf die jüngsten Auftritte gegen Australien (3:0), die USA (1:4) und Sambia (4:1). Mut machen ihm „die 90 Minuten, die wir zuletzt gespielt haben, die 90 Minuten gegen die USA und die 90 Minuten davor“. Auch die klare Niederlage gegen die USA sei kein schlechtes Spiel gewesen, meinte Hrubesch. „Wenn man sich das Spiel in Ruhe anschaut, dann sieht man, dass wir eine Topleistung abgerufen haben.“




Auch verwies der Bundestrainer darauf, dass die USA gemeinsam mit Spanien für ihn die „zwei Topfavoriten“ auf Gold sind. Für das Kanada-Spiel zeigte sich Hrubesch jedenfalls optimistisch, auch weil „wir klar nachgewiesen haben, was für eine Qualität wir haben. Von der Mentalität und der Einstellung sind die Mädels einfach top.“ Und auch körperlich sei man nicht im Nachteil, er habe sogar den Eindruck, dass die Mannschaft „immer fitter wird“. Das Ziel am Samstag ist eh klar.


Alles, was bei uns stattfindet, entscheidet die Mannschaft mit.



„Wir nehmen das Spiel so, dass wir eine Runde weiterkommen“, kündigte Hrubesch an – und gab auch zu, dass man „vielleicht nicht alle Positionen so besetzt“ habe, um von „absoluter Weltklasse“ reden zu können. Aber: „Wir haben schon Top-Spielerinnen dabei. Am Ende wird es eine Geschichte, die über die Mannschaft entschieden wird.“


Ohnehin spiele Teamgeist eine wichtige Rolle bei ihm, da er stets versucht, alle Spielerinnen mitzunehmen. „Alles, was bei uns stattfindet, entscheidet die Mannschaft mit“, erklärte der 73-Jährige und ergänzte: „Wo ist das Problem, die Spieler mitzunehmen. Passt das? Pass das nicht? Habt ihr eine bessere Idee? Das macht doch Sinn.“

Kein revolutionärer Ansatz


Dies sei aber kein revolutionärer Ansatz, das habe es schon zu seiner Zeit gegeben, betonte Hrubesch – auch damals hätten Spieler Mitspracherecht gehabt, dieses hätte man aber selbst geltend machen müssen, denn: „Meine Generation hatte Trainer, die Diktatoren waren. Wir konnten aber unsere Meinung sagen, man musste sich halt auch hinstellen.“


Das handhabe er wiederum anders. „Ich will nicht den Diktator spielen. Ich versuche, mit meinen Spielern zu reden und zu schauen, wie wir Spiele gewinnen können.“ Mit den DFB-Frauen ist er diesbezüglich absolut zufrieden. „Am Ende des Tages kann ich die nur mit Komplimenten überschütten“, sagte Hrubesch und betonte zugleich, dass es dennoch in Ordnung sei, „dass wir Fehler machen“.


Einen Fehler machte auch Ann-Katrin Berger gegen Sambia, der zum zwischenzeitlichen 1:2 geführt hatte. „Sie hat gezeigt, dass sie gut spielt. Sie gibt der Mannschaft Sicherheit“, sagte er über die 33-Jährige, die „natürlich“ weiterhin sein Vertrauen genießt. „Es wäre ja traurig, wenn ich es nicht tun würde.“

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