Für die Spieler des kroatischen Traditionsvereins Cibona Zagreb wird es vermutlich bald kurios: Sie könnten in den Spielen von zwei verschiedenen Trainern gecoacht werden. Aber nicht zusammen – sondern mal der eine, dann der andere. Die Situation passt zu den Problemen im Klub.
Der langjährige Assistent Barisa Krasic (Mitte) wird Cibona in der Liga coachen (hier auf einem Archivbild).
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Früher zählte Cibona Zagreb zu den größten Vereinen im europäischen Vereinsbasketball, gewann unter anderem zweimal den Europapokal der Landesmeister und trat auch in der jüngeren Vergangenheit noch regelmäßig in europäischen Wettbewerben an. Größen wie Drazen Petrovic trugen das Trikot des Traditionsvereins aus der kroatischen Hauptstadt.
Mittlerweile stellt sich die Situation in Zagreb aber anders dar. Der Verein hat große finanzielle Probleme und musste dem kroatischen Basketballverband 600.000 Euro an Schulden zurückzahlen. Zudem konnte die Teilnahme an der ABA-Liga gerade so gesichert werden. Hinter den Kulissen gibt es nun aber ein weiteres Problem, das sich auch auf dem Parkett zeigen könnte, wie Sportske Novoski berichtet.
Thomas darf in der kroatischen Liga keine Spiele leiten
Eine ausländische Investorengruppe, die im Übrigen nicht an der finanziellen Sanierung beteiligt war, installierte mit Chris Thomas nämlich einen neuen Coach. Auch das Gehalt von diesem wolle sie, wenn nötig, aus der eigenen Tasche zahlen. Das Problem beim neuen Trainer: Dieser darf in der heimischen Liga keine Spiele leiten. Der Grund: Als ausländischer Trainer muss man einen Titel gewonnen haben, um in der kroatischen Meisterschaft coachen zu dürfen. Das hat Thomas nicht, sodass er nur in der ABA-Liga, der multinationalen Liga, an der vor allem Klubs aus dem ehemaligen Jugoslawien teilnehmen, an der Seitenlinie stehen darf.
Der langjährige Co-Trainer Barisa Krasic coacht die Mannschaft dementsprechend in der kroatischen Liga. Auch die bisherige Saisonvorbereitung leitete der ehemalige Power Forward, der in der Saison 2005/06 für die Artland Dragons in der BBL spielte. Da beide Wettbewerbe gleichzeitig ausgetragen werden, haben die Spieler von Cibona so zwei verschiedene Trainer, die sie jede Woche anleiten. Eine kuriose Situation, bei der man gespannt sein darf, wie die Akteure mit dieser umgehen – oder ob der Verein doch noch eine Lösung findet.
