NBA-Finals: Wie die Miami Heat gegen Denver zurückschlugen – NBA – Basketball



Die NBA-Finals sind nach zwei Spielen ausgeglichen, in Denver stellten die Miami Heat wieder einmal ihre Comeback-Qualitäten unter Beweis. Die Resilienz des Teams wuchs über die gesamte Saison.

Noch drei Siege fehlen bis zum Gewinn der Championship für Jimmy Butler (r.) und die Heat.


Noch drei Siege fehlen bis zum Gewinn der Championship für Jimmy Butler (r.) und die Heat.

IMAGO/ZUMA Wire


Die Miami Heat sind ein toughes Team, das gehört schon fast zur Kultur innerhalb der Organisation. Aufgeben bei einem Anflug von Widrigkeiten? Nicht mit diesem Team. Nicht in der Regular Season, nicht als Achtplatzierter und damit krasser Außenseiter in den Play-offs und nun erst recht nicht in den Finals mit der Chance auf den ersten NBA-Titel seit der Ära von LeBron James am South Beach.


„Wir standen in der regulären Saison einer Menge Widrigkeiten gegenüber“, sagte Heat-Coach Erik Spoelstra nach dem 111:108-Sieg in Spiel 2 der Finals. „Wir sind damit richtig umgegangen. Wir haben nie versucht, Entschuldigungen zu suchen: die Verletzungen, die unterschiedlichen Lineups. All diese Widrigkeiten und die 57 engen Spiele, die wir gespielt haben, haben uns härter gemacht.“

Die NBA-Finals im Überblick


In der regulären Saison endeten 22 Partien der Heat mit einer Differenz von drei Punkten oder weniger, mit Abstand die meisten in der NBA, 14 davon gewann Miami. Baut man diese Statistik auf einen Gewinnvorsprung von höchstens fünf Zähler aus, dann kommt Miami auf 24 Siege in engen Spielen – das sind über die Hälfte aller ihrer Siege in der regulären Saison (44).


Zudem hat ligaweit kein Team mehr Siege nach einem Rückstand zu Beginn des Schlussviertels gesammelt als die Heat (15), diese Comeback-Qualitäten stellten die Mannen aus Florida auch gegen Denver unter Beweis. Die favorisierten Nuggets gingen mit einem 83:75-Vorsprung in den vierten Durchgang. Miami gewann dieses Viertel dann mit 36:25.

Miami und der „‘I don’t give a damn‘-Faktor“


„Das gehört einfach zu unserer DNA“, erklärte Heat-Topscorer Gabe Vincent (23 Punkte) die Mentalität des Teams. „Jeder hier hat sich gegen Widrigkeiten durchgesetzt, jeder lag schon mal am Boden und hat sich wieder hoch gekämpft. Und wir haben eine Menge Erfahrung in diesen engen Spielen. Wir fühlen uns seltsamerweise wohl, wenn es am Ende um alles geht.“


Heat-Star Jimmy Butler gab zudem den, wie er es nannte, „‘I don’t give a damn‘-Faktor“, den jeder seiner Teamkollegen verinnerlicht habe, als einen Teil des Erfolgsrezepts Miamis an: „Wir kümmern uns einfach nicht darum, was die anderen denken. Wir fokussieren uns auf das, was wir gut können, und darauf verlassen wir uns. So war es schon das ganze Jahr über und das wird sich nicht ändern.“


Butler hat bislang in diesen Finals noch keine seiner überragenden „Jimmy Buckets“-Performances abgeliefert, wie man sie in den bisherigen Play-offs schon einige Male gesehen hatte. Auf 13 Punkte in Spiel 1 folgten 21 in Spiel 2. Dennoch fliegen die Heat nun mit einem Stand von 1:1 in der Serie zurück nach Miami, wo in der Nacht auf Donnerstag Spiel 3 der Serie stattfindet.

Nuggets-Coach Malone enttäuscht: „Defense war nicht existent“


Denn wieder einmal lieferten die Rollenspieler wie Vincent oder im vierten Viertel Duncan Robinson ab, dieses Mal trafen sie auch ihre Dreier (17/35). Und die Nuggets hatten ihrerseits mit Problemen zu kämpfen, Denvers Defense zum Beispiel offenbarte zu viele Lücken. „Unsere Verteidigung muss eine ganze Ecke besser sein. Im vierten Viertel war sie nicht existent“, meckerte Nuggets-Coach Michael Malone.


Dem 51-Jährigen machte vor allem eines zu schaffen: „Lasst uns über den Einsatz sprechen“, begann er, als er nach den größten Problemen Denvers in Spiel 2 gefragt wurde. „Das sind die NBA-Finals und wir müssen über Einsatz sprechen. Das macht mir große Sorgen.“


Es sind die verdammten Finals. Unsere Energie muss deutlich besser werden.



„Verblüffend“ und „enttäuschend“ bezeichnete Malone den seiner Meinung nach fehlenden Fokus seines Teams, das dadurch 41 Punkte von Nikola Jokic verschwendete. Miami habe offensiv im vierten Viertel „alles bekommen, was sie wollten: Dreier, Korbleger, alles“. Dadurch hatten die Heat auch mehr Zeit, um sich in der eigenen Defensive zu sortieren und ihre Zonenverteidigung aufzubauen, die Denver teils zu schaffen machte.


„Es sind die verdammten Finals. Unsere Energie muss deutlich besser werden“, stimmte auch Jeff Green seinem Coach zu. „Wir können nicht wieder so da rausgehen wie heute, wir müssen besser werden.“ Am besten bereits in Spiel 3 in Miami.

© – by kicker.de

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