Olympia, Basketball | Serbien und die One-Man-Show Jokic? – NBA – Basketball



Keine Frage, die USA sind in Paris der große Favorit, aber wer kommt dahinter? Zahlreiche Teams hegen Hoffnungen auf eine Medaille, so auch Serbien – und das hat Gründe.


Serbiens großer Hoffnungsträger: Nikola Jokic.

IMAGO/PanoramiC


Bei der WM im vergangenen Jahr kam Serbien ins Finale, unterlag dort dann in einem packenden Endspiel der deutschen Mannschaft mit 77:83. Obwohl Serbien seit Jahrzehnten ein Power House im internationalen Basketball ist, so war die Vize-Weltmeisterschaft dennoch überraschend.


Überraschend, weil Stars wie Vasa Micic (Charlotte Hornets) und Nikola Jokic (Denver Nuggets) gefehlt hatten. In Paris sind beide nun aber am Start – und Trainer Svetislav Pesic kann personell aus dem Vollen schöpfen. Lediglich der Einsatz von Nikola Jovic (Miami Heat) stand lange in der Schwebe, der 21-Jährige verpasste große Teile der Vorbereitung wegen einer Fußverletzung, meldete sich zuletzt aber wieder fit. Lediglich das in diesem Sommer von den Oklahoma City Thunder gedraftete Toptalent Nikola Topic fehlt wegen eines Kreuzbandrisses.

Platz zwei in der Gruppe ist das klare Ziel




In der Vorrunde treffen die Serben auf die USA, Puerto Rico und Südsudan, Platz zwei ist hinter der Übermannschaft der USA das klare Ziel. Bei der enormen Qualität im Kader muss das aber auch der Anspruch sein. An aller erster Stelle ist da natürlich Jokic zu nennen, der dreimalige NBA-MVP gilt derzeit als bester Basketballer der Welt und ist für jeden Gegner eine Gefahr.

Olypmisches Basketballturnier


Wie in Denver spielt Jokic auch bei den Serben eine Art Spielmacher-Center, in der Vorbereitung war seine Wurfquote aber nicht auf dem Niveau, das man von ihm gewohnt ist. Ohnehin scheint es so zu sein, dass sein Impact auf das Spiel der Adler nicht so stark ist wie das in Denver der Fall ist.


Der Vize-Weltmeister verfügt neben Jokic aber noch über weitere Big Men von Format, wie etwa Nikola Milutinov und Filip Petrusev (beide Olympiakos Piräus).

Am Perimeter ein guter Mix aus jung und alt



Ein Falke für die Adler: Bogdan Bogdanovic.
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Auf den Guard-Positionen ist allen voran Bogdan Bogdanovic (Atlanta Hawks) zu nennen, der 31-Jährige gehört seit Jahren zu den Stützen dieser Mannschaft und wird sicherlich auch in Paris vorangehen.


Dazu kommt noch der erfahrene Micic, der sich zwar in seiner NBA-Debütsaison im vergangenen Jahr nicht sonderlich mit Ruhm bekleckerte (7 Punkte, 4,4 Assists), dafür aber in den Jahren zuvor zu den absoluten Topspielern in der Euroleague zählte – 2021/22 war er sogar Euroleague-MVP.


Viel Erfahrung bringen auch Marko Guduric (Fenerbahce Istanbul) sowie der vor allem defensiv bärenstarke Aleksa Avramovic (Partizan Belgrad) mit. Dazu nimmt mit Jovic (21) ein junger und hochtalentierter Spieler im Kader bereits ein wichtige Rolle ein.

Durchwachsene Auftritte in Abu Dhabi


Dass mit Serbien zu rechnen ist, wurde schon im ersten Test gegen Frankreich um das gefürchtete Center-Pärchen Victor Wembanyama und Rudy Gobert klar. Diesen gewannen die Adler verdient mit 79:67. Bei der anschließenden Testspielreise nach Abu Dhabi (Vereinige Arabische Emirate) setzte es aber Niederlagen gegen Australien (73:84) und Team USA (79:105). Gegen die US-amerikanischen Superstars hielt man zumindest aber eine Halbzeit lang gut mit, geriet dann aber deutlich ins Hintertreffen – auch Jokic spielte schwach, verwarf 13 von 19 Würfen. Die Generalprobe in Belgrad gegen Griechenland um Giannis Antetokounmpo (17 Punkte) wiederum gewann Serbien am Montagabend deutlich mit 94:72 (Bogdanovic 19, Jokic 16).


In einem Spiel haben wir eine Chance gegen die USA, aber genauso denkt man im Südsudan für das Spiel gegen uns.



Auffällig war aber, dass die Spieler müde Beine hatten, was in dieser Phase der Vorbereitung nicht ungewöhnlich ist – und zugleich eine Erklärung für eine schwache Wurfquote (rund 40 Prozent aus dem Feld). Pesic verzichtete zudem in beiden Spielen auf Bogdanovic und ließ gegen die USA auch Milutinov draußen – in Serbien wird seitdem über mögliche Verletzungen spekuliert. Von offizieller Seite gab es dazu keinen Kommentar. Pesic sagte lediglich vielsagend: „Wenn es keine weiteren Verletzungen gibt, können wir uns gut auf die Olympischen Spiele vorbereiten.“


Pesic weiß um die Qualität seines Kaders, doch dem 74-Jährigen ist es sehr wichtig, auf die Euphoriebremse zu treten, so wird er nicht müde, zu betonen, wie ausgeglichen das Turnier ist und wie stark die anderen Gegner sind. „Wir haben Talent und Qualität, aber wir müssen physisch da sein, um gegen die USA, Puerto Rico und Südsudan da zu sein“, sagt der Trainer und warnt: „In einem Spiel haben wir eine Chance gegen die USA, aber genauso denkt man im Südsudan für das Spiel gegen uns.“

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