Schlechtester Start seit 16 Jahren: Krisenstimmung bei 1860 – Fussball



Sinnbildlich stand der Regen an der Grünwalder Straße für die Stimmungslage beim TSV 1860 München. Auch nach dem dritten Ligaspiel gegen Viktoria Köln stehen die Löwen ohne Punkte da – zum ersten Mal seit 16 Jahren.


Muss mit 1860 München den Turnaround schaffen: Argirios Giannikis.

IMAGO/Oryk HAIST


Einen solchen Fehlstart hatte es bei den Münchnern zuletzt in der Saison 2008/09 gegeben, damals noch in der 2. Bundesliga. Unter Cheftrainer Marco Kurz, der im darauffolgenden Februar entlassen wurde, hatte es Niederlagen in Freiburg (1:2), gegen Mainz (1:2) und bei Rot Weiss Ahlen (1:2) gesetzt.


Rund 16 Jahre später finden sich die Löwen in einer ähnlich prekären Lage wieder, im jüngsten Duell mit Viktoria Köln (1:3) kassierte das Team die dritte Liganiederlage in Serie. Die TSV-Anhänger taten ihren Unmut mehrfach kund – neben einem gellenden Pfeifkonzert zur Halbzeitpause konnten auch Rufe wie „Wir wollen euch kämpfen sehen“ oder „Wir haben die Schnauze voll“ vernommen werden.

Auch Giannikis‘ Systemumstellung bleibt ertraglos


Entsprechend nimmt auch die Kritik an Trainer Argirios Giannikis zu, dem trotz des großen Umbruchs im Kader zunehmend die Argumente ausgehen. „Natürlich ist ein Umbruch da, ähnlich wie bei Viktoria Köln, bei uns dauert er scheinbar länger. Wir hätten es gerne schneller gehabt und deswegen gilt es jetzt, hart ins Gericht zu gehen aber maximal ruhig die nächsten Aufgaben anzugehen“, sagte der 44-Jährige.


Giannikis musste sich zudem eingestehen, dass seine Systemumstellung vom 4-2-2-2 auf ein 3-4-1-2 nicht den erhofften Effekt brachte. Stattdessen wechselte der gebürtige Nürnberger wie auch schon beim 1:3 in Stuttgart dreifach zur Pause, woraufhin seine Mannschaft zwar „ein anderes Bild“ zeigte, die nächste Niederlage aber erneut nicht verhindern konnte.

Löwen-Coach kann Fan-Unmut nachvollziehen


„Um Druck beim Trainer“ gehe es aus Sicht Giannikis‘ derweil nicht, sondern darum, „dass wir hier mit der Mannschaft weiterarbeiten, so schnell wie möglich den Fokus auf den Platz legen, dass wir auch Spiele gewinnen und konstanter werden.“ Es sei darüber hinaus „natürlich nicht einfach, wenn du zweimal nicht gewinnst, dass du maximal mutig spielst, aber das haben wir dann in der zweiten Halbzeit getan und das hätte ich mir von Anfang an gewünscht.“


Den Unmut der Fans kann der Trainer, der auch das Training am Montagvormittag leitete, indes nachvollziehen: „Wenn man hier zu Hause nicht gewinnt, dann ist keiner zufrieden, das ist klar. Da erwarte ich von keinem Fan, der hier herkommt und mit keinem guten Gefühl nach Hause geht, dass er hier feiert. Dass natürlich Unzufriedenheit da ist, ist normal.“


Zeit, das Vertrauen der 1860-Anhänger zumindest teilweise zurückzugewinnen, bleibt dem Tabellenschlusslicht bis Samstagnachmittag, wenn das Duell mit dem FC Ingolstadt ansteht (14 Uhr, LIVE! bei kicker). Dann sollten es die Löwen im Optimalfall wie vor 16 Jahren machen, als Kurz und sein Team auf die drei Auftaktniederlagen einen 2:0-Erfolg über Duisburg folgen ließen.

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