Spurs holen Jackpot: Wembanyama zukünftig wohl Texaner – NBA – Basketball



Victor Wembanyama ist 19 Jahre alt und gilt als größtes Basketball-Talent seit LeBron James. Seit Dienstag ist klar, bei welchem Team seine NBA-Karriere beginnen wird – die Begeisterung ist riesig.

Victor Wembanyama spielt zukünftig für die San Antonio Spurs.


Victor Wembanyama spielt zukünftig für die San Antonio Spurs.

IMAGO/ZUMA Wire


Das größte Talent seit LeBron James, womöglich gar besser als der King: Victor Wembanyama hat die Fantasie und Hoffnungen von NBA-Managern und Fans in den vergangenen Monaten stimuliert wie seit 20 Jahren kein Basketballer mehr – und wird sein Debüt in der NBA aller Wahrscheinlichkeit nach im Trikot der San Antonio Spurs mit dem legendären Coach Gregg Popovich an der Seitenlinie geben. Daran zweifelt niemand mehr, seit die Spurs am Dienstagabend in Chicago in der Lotterie das Recht auf den ersten sogenannten Pick beim NBA-Draft am 22. Juni zugelost bekamen.


Ich will so schnell wie möglich einen Ring gewinnen. Seid bereit!



Der 19 Jahre alte Franzose wird also wie sein berühmter Landsmann Tony Parker ein Texaner – und findet diese Aussicht gut. „Ich liebe Texas, da war ich schon mal“, berichtete er, als er die für seine Karriere so wichtige Prozedur mitten in der Nacht von Paris aus verfolgte. „Sie bekommen einen Teamplayer. Ich werde alles tun, um so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Ich will so schnell wie möglich einen Ring gewinnen. Seid bereit“, sagte er bei ESPN. Ringe gibt es in der NBA für die Meisterschaft.


Stunden zuvor hatte er noch im letzten Hauptrundenspiel 22 Punkte für die Metropolitans 92 erzielt und sich den Scoring-Titel in der französischen Liga gesichert. Im Publikum der kleinen Halle wollten auch französische Stars eines seiner letzten Spiele vor dem Karriere-Start in der besten Basketball-Liga der Welt sehen: Schauspieler Omar Sy („Ziemlich beste Freunde“) und Ex-Fußball-Weltmeister Kylian Mbappé.


Um für Chancengleichheit zu sorgen, gibt es in der NBA das System, dass schwächere Teams früher auf die beim Draft angemeldeten Talente zugreifen dürfen als bessere Teams. Die Top-Positionen werden unter den Mannschaften verlost, die es nicht in die Play-offs geschafft haben – mit den besten Chancen für die schwächsten Teams. Die Spurs hatten in der Hauptrunde eine Bilanz von 22 Siegen und 60 Niederlagen, ligaweit waren nur die Detroit Pistons (17 Siege, 65 Niederlagen) schlechter. Doch mit Wembanyama – in US-Medien gerne auch als „Generationentalent“ betitelt – erhält der Wiederaufbau der Spurs einen großen Schub, mit einem Schlag sehen die Zukunftsaussichten der Texaner wieder deutlich rosiger aus.


Nur ein ganz verrücktes Tauschangebot in nie gekanntem Umfang oder eine schwere Verletzung in den französischen Play-offs könnte seine Reise nach San Antonio für die im Juli beginnenden Trainingslager wohl noch verhindern. Nach Einschätzung eines in einem ESPN-Bericht nicht genannten Team-Präsidenten könnte allein Wembanyamas Verpflichtung den Wert der Spurs um 500 Millionen US-Dollar steigern.

Schröder voller Bewunderung


Was ihn so außergewöhnlich macht, dass sogar LeBron James – selbst King James oder „Chosen One“ (Der Auserwählte) genannt – ihn mit größtmöglichem Respekt als „Alien“ bezeichnet? Er kombiniert Eigenschaften und Fähigkeiten, die normalerweise nicht zusammengehören. „Er ist einzigartig. Er hat die Größe, die Skills, kann dribbeln, kann werfen. Das haben wir im Endeffekt noch nie gesehen, so wie er ist“, sagte Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld der Draft-Lottery. Wembanyama ist 2,18 Meter groß und hat eine größere Armspannweite als Giannis Antetokounmpo. Er kann aus Halbpositionen werfen wie Kevin Durant. Und dazu hat er das Ballgefühl und Auge eines Aufbauspielers wie Schröder.


„Wemby“, wie er auch genannt wird, müsse selbstverständlich viel lernen in der NBA, sagte Schröder. Doch: „Wenn er die Sachen macht, auf die es ankommt, dann kann er das auf jeden Fall schaffen. Harte Arbeit reinstecken, sich gut behandeln lassen, dann: The sky is the limit“, formulierte es der Braunschweiger. Vor allem Muskeln muss Wembanyama zulegen.


Peter J. Holt, einer der Mitbesitzer der Spurs, sprang am Dienstag auf der Bühne mit einem lauten Schrei auf und schlug mit der Faust auf sein Pult, als klar war, dass seine Organisation als erste auswählen und sich die Dienste von Wembanyama sichern darf. „Unsere Zukunft war schon hell“, sagte er. „Jetzt geht sie durch die Decke.“

© – by kicker.de

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