Xavis Glücksgefühle nur von kurzer Dauer – Fussball



Kurzzeitig schien es, als hätte ausgerechnet Xavi die Niederlande gegen Frankreich auf die Siegkurs gebracht – und das in seinem Wohnzimmer. Xavis Freude währte aber nicht lange, denn der VAR machte ihm und Oranje einen Strich durch die Rechnung.


Der Torerfolg blieb ihm verwehrt: Xavi.

IMAGO/Picture Point LE


Die Szenerie war eigentlich wie gemalt. Es lief die 69. Minute der EM-Partie in Leipzig zwischen den Niederlanden und Frankreich, als der Ball nach einem von Frankreichs Keeper Mike Maignan abgewehrten Schuss des niederländischen Flügelspielers Cody Gakpo vor die Füße von Xavi fiel. Der offensive Mittelfeldspieler der Elftal, der von der UEFA in den offiziellen Aufstellungen mit seinem Nachnamen Simons geführt wird, nahm den Ball an der Strafraumgrenze in zentraler Position direkt und platzierte in flach in die rechte untere Ecke.


Die Stimmung im Sektor B der Leipziger Arena, in der normalerweise die Fans von RB Leipzig stehen, erreichte ihren Siedepunkt, schließlich war die Kurve im südlichen Teil des Stadions fest in niederländischer Hand. Xavi wiederum bog nach einem erfolgreichen Schuss ab Richtung linke Eckfahne und verschwand in der Jubeltraube.




Ausgerechnet Xavi schien die Niederlande auf die Siegerstraße bringen zu können, ausgerechnet jener junge Mann mit der Corn-Row-Frisur, der in der vergangenen Bundesliga-Saison von Paris St. Germain an RB Leipzig ausgeliehen war und mit 27 Scorerpunkten (10 Tore, 17 Assists) in 42 Pflichtspielen den Durchbruch vom Talent und international anerkannten Akteur geschafft und sich in die Herzen der Leipziger Fans gespielt hatte. In „seinem“ Stadion zu treffen, bescherte Xavi für einen Moment höchste Glücksgefühle.

VAR trübt die Oranje-Stimmung


Allerdings währten die nur knapp vier Minuten. Dann hatte der VAR entschieden, dass der Treffer keine Anerkennung finden kann, weil der niederländische Rechtsverteidiger Denzel Dumfries im Abseits gestanden und zwar nicht ins Spiel eingegriffen, aber Maignan im Weg gestanden hatte, sodass dieser nicht in die bedrohte Ecke springen konnte.


Xavis spezielles Hochgefühl wurde also jäh unterbrochen, zu allem persönlichen Überfluss wurde er, noch ehe das Spiel mit einem Freistoß für die Franzosen fortgesetzt wurde, gegen Georginio Wijnaldum ausgewechselt. Das aberkannte Tor hätte Xavis Leistung aufgewertet, die ansonsten solide war. Mit einer guten Passquote (80 Prozent) und einer für einen Offensivspieler mittleren Zweikampfquote (44 Prozent).


Xavis direkter Vorgesetzter war derweil der Ansicht, dass das Tor seines Zehners im 4-2-3-1-System korrekt war. „Ich denke, dass Denzel Dumfries im Abseits war. Das stimmt“, stellte Bondscoach Ronald Koeman klar, „aber er hat den Torwart nicht behindert. Und wenn das nicht geschieht, ist das ein legales Tor. Es hat fünf Minuten gedauert, um das zu überprüfen, ich kann das nicht verstehen.“


Insgesamt nannte Koeman das torlose Remis indes ein „faires Ergebnis. Ich kann das akzeptieren.“ Xavi, dessen Leihe von PSG nach Leipzig offiziell am 30. Juni endet und dessen Zukunft derzeit völlig offen ist, dürfte mit dem Resultat hadern. Zu gerne wäre er derjenige gewesen, der die Elftal in „seinem Wohnzimmer“ zum Sieg geschossen hätte.

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